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Wenn ich in Bremen in die City fahre, um mir Saiten oder 'ne Hose zu kaufen, sehe ich ca. 600000 Außerirdische mit denen ich nicht reden kann. Wenn ich nach Paleochora düse, egal ob im Sommer, Winter oder dazwischen, weiß ich, ich treffe nach 10 Minuten Leute, mit denen ich den Faden vom letzten Mal aufnehmen kann.

 

Auch die Kinder kennen das nicht anders und den Pauschal-Touristen, die es da seit 10-15 Jahren gibt, geht es ebenso. Sie kommen nie wieder oder immer wieder.

                                                                                                          

Auf der Hauptstraße, wo in den "sagenhaften" 70ern nachts vielleicht 100 Freaks leise gemurmelt haben, um die Einheimischen nicht zu stören, ist es heute gelinde gesagt etwas etwas lauter. Aber man lässt seine alten Leute (Jannis, Schleicher, Busbude) nicht im Stich, nur weil die kretischen Söhne und Enkel jetzt auf ihre Art manche Kafenions betreiben. Außerdem trifft man sich eben da.

Dafür ist die Hauptstraße immer noch ab 19 Uhr für Motorfahrzeuge gesperrt, und so gehen die Kinder in allen möglichen Horden ihre eigenen Wege und die Eltern können gepflegt abhängen.

 

club.jpgDer einzige Ort, der in den 70ern und 80ern laut war und den es noch gibt, lauter als je zuvor, war der "Club". Die Musik war 70er-mäßig aber nicht Hitparade. Es war, wenn der Ort schlafen ging, ein großes Vergnügen, die 2 Kilometer dorthin in absoluter Dunkelheit auf einem schotterigen Trampelpfad durch einen Olivenhain und über eine knapp 3 Meter breite Brücke ohne Geländer zurückzulegen, die Iren meistens kriechend, dort Westcoast-Musik zu lauschen oder auch Pink Floyd und dabei aufs Meeresleuchten und in die Sterne zu gucken. Die Frauen haben natürlich getanzt. Die Frauen können heute noch, aber Meeresleuchten und Sterne sind weg. Die jungen Kreter lassen eben auch nichts "Modernes" aus. Die Betreiber sind zwar noch die alten, aber das vom Jungvolk gewünschte Musikprogramm ist nicht mehr meine Welt. Ein Flak-Scheinwerfer erhellt den Himmel und die üblichen Disco-Lights sorgen dafür, dass der Retsina auch nicht mehr schmeckt. Bei dem Geflacker ist man nach einem besoffen.

Aber unseren Kindern gefällts auch.

 

Highlights sind hin und wieder die Live-Auftritte von z.B. "Octava", die schon mal bis zum Sonnenaufgang gehen und den Abend somit richtig rund machen.

Seit diesem Jahr gibt es allerdings Gerüchte, dass der "Club" nach einigen Jahren des Hin und Her und der Umbauten im Juli 2009 im alten Stil wiederauferstehen soll. Zumindest was das Musikprogramm und die Flackerfreiheit angeht. Die alten Scheiben sind alle noch da. Das lässt hoffen.....zumal die inzwischen volljährigen Söhne jetzt auch Jimi Hendrix hören.

Hier der neue "Club"

 

 

John1975.jpg Rechts übrigens mein Freund John Vaughan der schon 1975 bei "Schieli"-Georgios Musik gemacht und einige Stücke seiner ersten LP "Somewhere in Europe" dort geschrieben hat. Auf dieser Platte wirkten auch die damals eher unbekannten Brüder Haris und Panos Katsimixas mit, die damals ebenfalls in Berlin lebten und wirkten. Man munkelt, dass in 2011 eine CD mit den Kreta-bezogenen Stücken dieser Zeit rauskommen soll. Unter anderem mit einer Neuaufnahme des Paleochora Sommerhits "Palaiochora Day", neu eingespielt mit den Katsimixas Brüdern die seit dem letzten Jahr (2010) wieder auf Tour sind. Bisher leider nur in Griechenland.

Dieses Jahr (2003) hat unser alter "Schieli" auch endlich die CD bekommen, die zum großen Teil in seinem Laden entstanden ist. Er durfte sie aber nicht gleich hören. Sein Laden ist anscheinend verpachtet, heißt jetzt "Freedom Street" und teilt sich das Musikprogramm mit dem "Allaloom" gegenüber. Und die waren gerade dran.

Ostersonntag 1975. Philip, Georgio und John mit dem Lamm das auf der großen Osterparty gegrillt wurde. All the hippies showed up with food and wine. A wonderful party!

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